Interview mit Christian Lust
Seit 2010 ist der Kehnerter Christian Lust zurück beim VfB. Mit 18 Treffern in 19 Kreisliga-Spielen war der Stürmer in der abgelaufenen Saison maßgeblich am Erfolg unserer Mannschaft beteiligt. Mit elbe-uetz.de sprach der 30-jährige über das Abenteuer Kreisoberliga, seine fußballerische Laufbahn und das neue Vereinsmagazin.
Christian, mit 7 Punkten aus 4 Spielen und dem Einzug in das Pokal-Achtelfinale kann man von einem gelungenen Saisonstart sprechen oder?
Ja gerade in den ersten 3 Spielen hatten wir starke Gegner und können mit dem Saisonstart gut leben. Im Pokal hatten wir zwei Gegner, die wir einfach schlagen mussten.
In den ersten 3 Saisonspielen ging es mit Havelwinkel Warnau (4.), Germania Klietz (2.) und FSV Havelberg (3.) zum Auftakt gegen die drei Topteams der Vorsaison. Hattest du da mit 4 Punkten gerechnet?
Das ist schwer zu sagen, da wir alle nicht so richtig wussten wie stark die Kreisoberligateams wirklich sind. Ich glaube das Spiel in Warnau und die auch in der Höhe verdiente Niederlage hat unserer Mannschaft geholfen, sich schnell in der Liga zu Recht zu finden. Wir mussten uns gegen eine starke Warnauer Mannschaft schnell an das höhere Tempo - läuferisch und gedanklich – gewöhnen. Gegen Klietz waren wir schon besser und hätten nach 2:0-Vorsprung auch gewinnen können. In Havelberg waren wir sehr effektiv in der Chancenauswertung und hatten auch das Glück des Tüchtigen.
Wie fällt Dein Fazit nach den ersten Spielen aus? Welche Rolle kann unsere Mannschaft in dieser Kreisoberliga-Saison spielen?
Das hängt stark von uns selbst ab! Wenn wir von Verletzungen verschont bleiben, diszipliniert spielen und jeder sich im Rahmen seiner Möglichkeiten im Training und im Spiel weiter verbessert, haben wir, glaube ich, nichts mit dem Abstieg zu tun und können im gesicherten Mittelfeld landen.
Deine persönliche Bilanz mit 2 Toren und 2 Vorlagen kann sich auch sehen lassen. Wie gefällt dir das defensive Spielsystem mit nur einer Spitze?
Gefallen tut es mir nicht, ich spiele lieber mit 2 Spitzen, aber der Trainer entscheidet und unsere personellen Möglichkeiten sind begrenzt. 2 Tore und 2 Vorlagen sind o.k., aber wie viele in der Mannschaft habe ich noch Luft nach oben.
Du hast in deiner bisherigen Laufbahn schon einiges erlebt. Jugendfußball in Buch und Uetz, später einige Jahre Landesklasse mit dem VfB, Verbandsliga bei Lok Stendal und Kreisoberliga in Grieben. Was waren die Highlights in deiner Fußball-Karriere?
Am meisten haben mich die vielen Jahre mit Uetz in der Landesklasse geprägt. Wir hatten eine menschlich und sportlich gute Truppe, die es mir damals als „Sprutz“ sehr einfach machte. Wir waren oft unter den ersten 3, haben in der Halle sowohl in Beetzendorf das Altmark-Masters als auch den Sparkassencup gewonnen. Ich persönlich habe als Mittelstürmer viele Tore schießen können, wurde sogar Torschützenkönig der Landesklasse. Die Zeit in Stendal war sehr lehrreich und interessant und auch die 1,5 Jahre in Grieben haben mir großen Spaß gemacht.
Was hast du aus den 2 Jahren bei Lok Stendal mitgenommen? Gibt es besondere Erinnerungen, hast du noch Kontakt zu ehemaligen Teamkameraden?
Es war eine super Zeit für mich! Allein 4 bis 5 mal die Woche zu trainieren war eine interessante und harte Erfahrung. Gerade im Sturm hatten wir mit Henry Berg, Marco Wöhlert oder Manuel Cornelius Spieler, die Regionalliga-Erfahrung hatten. Es war ein starker Konkurrenzkampf, da war es wichtig sich durchzubeißen. Besondere Erinnerungen gibt es einige, z.B. mein erstes Pflichtspiel in Mechau. Ich wurde in der Verlängerung eingewechselt und habe kurz danach zum 3:2 getroffen, gegen Völpke habe ich per Seitfallzieher ein schönes und entscheidendes Tor gemacht, heute würde ich mir dabei wahrscheinlich etwas brechen. Aber auch die Trainerwechsel (4 Trainer in 2 Jahren) und die Beinahe-Insolvenz bleiben in Erinnerung. Ich habe noch Kontakt zu einigen Spielen, darunter Sebastian Skrobanek, Henry Berg, Kemo Ceesay und meinem alten Uetzer Kumpel Stefan Reichert.
Zurück zum VfB. Kannst du dich noch an dein erstes Tor für die damalige Landesklasseelf erinnern?
Das vergisst man nicht. Ich war gerade 17 Jahre alt und ich durfte als Ersatzspieler mit auf die Bank, es war zu Hause gegen Klietz. Nach wenigen Minuten verletzte sich Hagen Borstell und Jens rief meinen Namen. Da ich keine Stutzen hatte, musste ich mir von einem anderen Einwechselspieler erst welche leihen. Ich kam rauf und machte beim 7:1-Sieg ein Kopfballtor, ein Super-Einstand für mich.
Mit dem sportlichem Aufschwung der Fußballer ging auch so etwas wie ein Ruck durch unseren Verein. Zuletzt wurden einige Dinge angepackt, die den VfB etwas offener und interessanter machen sollen. Du hast das Vereinsmagazin „100% VfB“ ins Leben gerufen.
Was wollt ihr damit erreichen?Wie auch die Freiwilligen Feuerwehren haben die Vereine gerade in solch kleinen Orten wie Uetz eine wichtige soziale Aufgabe. Wir müssen gerade den Kindern und Jugendlichen Möglichkeiten geben, ihre Freizeit sinnvoll zu gestalten. Neben dem Fußball wollen wir zukünftig einfach auch andere Dinge anbieten und so den Verein für alle attraktiver machen. Mit Doppelkopf- oder Tischtennisturnieren ist uns das bisher ganz gut gelungen. Das Vereinsmagazin soll einfach über den Verein informieren und zeigen „Wir leben noch“!
Abschließende Frage: Wie ist es den eigenen Bruder als Trainer zu haben?
Kein Kommentar und ich werde auch kein Buch schreiben wie Phillip LahmJ
Danke für das Gespräch und viel Erfolg für die nächsten Spiele.