Vereinsgeschichte

Die Geschichte des Uetzer Sports lässt sich mehr als 100 Jahre zurückverfolgen. Bereits 1902 vereinten sich einige Uetzer Sportler zum "Radfahrverein All Heil". Radfahren erfreute sich zu jener Zeit sehr großer Beliebtheit und galt genau wie Turnen als traditioneller deutscher Sport.

Nach Beendigung des 1. Weltkrieges nahm der Sport in Deutschland eine rasante Entwicklung. Besonders der Fußball wurde in kurzer Zeit zum Volks- und Massen-sport. Überall in Deutschland entstanden Sport-und Fußballvereine. So auch in Uetz, wo im Sommer 1923 der "Verein für Bewegungs-spiele Uetz" gegründet wurde. Allerdings waren die Bedingungen für die Sportler sehr schlecht. Einen Fußballplatz gab es nicht, Bekleidung oder Sportgeräte waren nur sehr schwer zu bekommen. Aber die Uetzer überwanden auch diese Anfangsschwierigkeiten und konnten wenige Jahre später regelmäßig Fußballspiele austragen.

Während der 2. Weltkrieges ruhte dann auch hier die Vereinsarbeit. Aber gerade der Sport zählte in den beschwerlichen Nachkriegsjahren zu den wenigen Lichtblicken. Mühsam wurden die Sportstätten wieder hergerichtet, bessere Bedingungen und neue Strukturen geschaffen. So wurden nach sowjetischem Vorbild die traditions-reichen Vereine aufgelöst und Betriebssportgemeinschaften gebildet. Aus dem VfB Uetz wurde so die BSG Traktor. Der Name des Vereins richtete sich hierbei nach der Art des Partnerbetriebes. "Traktor" war die Bezeichnung für BSGen der Landwirtschaft. Erster Trägerbetrieb unserer BSG war damals die BHG Kehnert. Dieser Umstand führte 1952 dazu, dass die Vereinsarbeit für kurze Zeit unter dem Namen BSG Traktor "Elbe" Kehnert fortgesetzt wurde. Mit der späteren Rückkehr nach Uetz entstand die noch heute sehr bekannte Bezeichnung BSG Traktor "Elbe" Uetz. Sportlich machten damals vor allem die Fußballer von sich reden. Mit dem Aufstieg in die Bezirksklasse gelang ihnen 1958 der bis dahin größte Erfolg. Aber das Sportinteresse der Uetzer beschränkte sich schon damals nicht nur auf den Fußball.

Besonders die 70er Jahre gelten als Blütezeit unseres Vereins. Neben einer Leichtathletik-Abteilung und einer Frauengymnastik-Gruppe entstanden auch die Sektionen Tischtennis, Schach und Reitsport. Die Arbeit der Sportvereine besaß in der ehemaligen DDR einen sehr hohen Stellenwert und wurde, so weit es möglich war, gefördert. So mussten ansässige Betriebe die Vereine unterstützen, indem sie Fahrzeuge für den Transport der Sportler abstellten oder beim Um- und Ausbau der Sportstätten halfen. Im Gegenzug leisteten die Sportler Arbeitsstunden bei den Partnerbetrieben. Für eine optimale Förderung der Kinder und Jugendlichen arbeiten die Vereine eng mir den Schulen zusammen und gründeten Arbeitsgemeinschaften.

Diese Bedingungen kamen auch unserem VfB zu Gute und ermöglich-ten die vielleicht größte Errungenschaft in der Vereinsgeschichte. Nach langen Vorbereitungen entstand in den Jahren 1972 bis 1977 neben dem "alten" Sportplatz eine Leichtathletik-Anlage mit 400m-Laufbahn, Weitsprunggrube und Ringen für Diskus und Kugelstoß. Vor allem dem unermütlichen Einsatz von Bürgermeister Willi Buro und Vereinsvorsitzenden Klaus Ruhnke war es zu verdanken, dass der Bau einer derartigen Sportanlage in Uetz möglich wurde. Viele Arbeits-stunden im Rahmen des "Nationalen Aufbauwertes" waren notwendig bevor das "Oskar-Ruhnke-Stadion", wie es liebevoll genannt wurde, eingeweiht werden konnte. Nicht nur Sportler, sondern auch Bürger der umliegenden Gemeinden und Schüler der polytechnischen Oberschule beteiligten sich am Bau und waren zu Recht stolz auf ihre Arbeit. Die feierliche Einweihnung im Mai 1978 wurden mit einem sportlichen Highlight gekrönt.

Der Bezirksausschuss Fußball und der Bezirksvorstand des FDBG beschlossen als Anerkennung der sportlichen Vereinsarbeit, das Pokalendspiel des Bezirkes Magdeburg auf dem neuen Sportplatz in Uetz auszutragen.

In den folgenden Jahre verschönerten die Sportler ihre Anlage in vielen Arbeitseinsätzen weiter. So wurde die gesamte Sportanlage eingezäunt und eine Flutlichtanlage für den Fußballplatz errichtet.

Die Eingänge zum Sportplatz wurden aufwendig verziert und mit dem Schriftzug BSG Traktor "Elbe" Uetz sowie den Initialen "ORS" des Oskar-Ruhnke-Stadions versehen. Doch schon während der Bauarbeiten am Sportplatz planten Gemeinderat und Vereinsführung das nächste Projekt. Und so begann nach jahrelanger intensiver Vorarbeit 1980 der Bau der neuen Turnhalle. Mit diesen Baumaß-nahmen hatten Gemeinde und Sportverein in wenigen Jahren ein Umfeld geschaffen das unseren Sportlern noch heute zu Gute kommt.

Mit der politschen Wende 1989 endete dann die Zeit als BSG. Eine der ersten Amtshandlungen des neuen Vorsitzenden Ralf Engelhardt war damals die neuerliche Umbenennung des Vereins. Die Rückkehr zum traditionsreichen Namen "Verein für Bewegungsspiele Uetz" wurde am 03.07.1990 mit der Eintragung in Vereinsregister besiegelt. Fast gleichzeitig entstand auch das neue Vereinslogo in den traditionellen Farben Rot/Weiß und der Inschrift VfB "Elbe" Uetz.

Anfang der 90-er Jahre sorgten wieder die Fußballer für Schlagzeilen. Sensationell gewannen sie 1995 die Kreismeisterschaft und stiegen in die Fußball-Landesklasse auf. Durch die guten Ergebnisse in den folgenden Jahren und die phantastische Athmosphäre bei den Heimspielen machte unseren Verein außerhalb der Altmark von sich reden. Gleichzeitig lösten diese Erfolge in der Umgebung einen wahren Fußballboom aus. So spielten 1996 rund 40 Kinder und Jugendliche in den drei Altersklassen für unseren Verein Fußball. Die Nachwuchsarbeit des VfB beschränkte sich aber nicht nur auf den Fußball. Auch die Abteilungen Volleyball und Judo boten den Jungs und Mädchen eine sinnvolle Freizeitmöglichkeit.

Aktivitäten im Nachwuchs- und Breitensport, wie sie der VfB "Elbe" Uetz gestartet hat und auch in Zukunft plant, sind in der heutigen Zeit nur durch Sponsoring möglich. Die gesamte Organisation des Vereins, der Erhalt der Sportanlagen, sowie die Teilnahme unserer Sportler an Wettkämpfen ist abhängig von der finanziellen und materiellen Unterstützung unserer Sponsoren. Deshalb zählen diese Förderer genau wie alle Sportler, Trainer, Betreuer, Schiedsrichter, Eltern und Helfer zur großen VfB-Familie. Nur wenn alle zusammen halten, sich aufeinander verlassen können und sich jeder für die Sache einsetzt, kann ein Verein wie der VfB "Elbe" Uetz auch in Zukunft erfolgreich arbeiten.