Trainer-Interview zum Rückrundenstart!

Zum Start in die Rückrunde der Fußball-Kreisliga möchten wir euch den Trainer unserer Spielge-meinschaft, Robert Taube, etwas näher vorstellen.

Im Interview spricht er über die Herausforderungen, seine ersten Erfahrungen und seine Ziele als Trainer der Spielgemeinschaft.

 

Vor einem Jahr gingen die Gespräche über die Gründung einer Spielgemeinschaft in die heiße Phase. Du warst von Beginn an Befürworter der Spielgemeinschaft. Was waren deine Überlegungen?
Beide Vereine hätten in Zukunft große personelle Schwierigkeiten bekommen. Daher war die Entscheidung, eine gemeinsame Mannschaft zu gründen, eine sinnvolle Lösung. Letztlich wollen die Jungs beider Vereine einfach nur Spaß am Fußball haben. Und genau diese Tatsache hat mich überzeugt, die Spielgemeinschaft zu unterstützen.

 

Wann kam die Idee, die Mannschaft als Trainer zu betreuen?
Die Idee entstand relativ kurzfristig. Nach einer einjährigen Pause wollte ich zurück auf den Sportplatz und meinen Verein wieder aktiv unterstützen. Welche Funktion ich dabei übernehme, war zunächst zweitrangig. Zu diesem Zeitpunkt hatten beide Vereine bereits Gespräche über eine Spielgemeinschaft geführt, und ich wurde gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, das Team zu trainieren. Nach den ersten positiven Gesprächen mit den Vorständen und den Führungsspielern beider Mannschaften war mir schnell klar, dass ich die Aufgabe gerne übernehmen würde. Bis heute habe ich diese Entscheidung nicht bereut.

 

Wie schwierig war es, aus zwei Mannschaften ein Team zu formen?
Mir war bewusst, dass beide Vereine in der Vergangenheit nicht immer einfache Zeiten hatten. Eine frühere Rivalität konnte ich jedoch nicht mehr erkennen, im Gegenteil: Ich freute mich darauf, mit Spielern zusammenzuarbeiten, mit denen ich aufgewachsen bin. Anfänglich war unklar, wie jeder Einzelne zur neu gegründeten Spielgemeinschaft stehen würde. Vorrangig ging es jedoch darum, die Jungs zusammenzubringen und ihnen den Spaß am Fußball wieder näherzubringen. Besonders beeindruckt hat mich, wie reif die Spieler mit der neuen Situation umgegangen sind, vor allem auf der weniger bekannten Uetzer Seite. Das hat mich in meinem Engagement bestärkt.

 

In Tangerhütte wirst du als toller Fußballer geschätzt. Den Uetzer Anhängern möchten wir dich gerne etwas genauer vorstellen. Erzähl uns doch ein wenig über deine fußballerische Laufbahn.
Ich begann 1998 mit dem Fußballspielen und blieb bis zu meinem Karriereende 2023 dem SV Germania Tangerhütte treu – also 25 Jahre in einem einzigen Verein. Darauf bin ich durchaus stolz, denn das ist heute selten geworden. Ich durchlief alle Nachwuchsmannschaften des Vereins und schaffte es bis in die erste Männermannschaft.

Meine größten sportlichen Erfolge hatte ich vor allem im Jugendbereich mit den C- und B-Junioren. Mehrere Kreispokaltitel und Meisterschaften in der Landesliga gehören dazu, ebenso zwei Jahre in der Verbandsliga. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir der zweite Platz bei den Hallenlandesmeisterschaften. Im Männerbereich zählen der Aufstieg von der Kreisoberliga in die Landesklasse sowie der Einzug ins Pokalfinale 2023 zu den Highlights.

 

Du hast als Spieler also einiges erlebt. Helfen dir diese Erfahrungen in deiner neuen Rolle als Trainer?
Definitiv. Ich konnte von vielen verschiedenen Trainern lernen und versuche nun, die positiven Eigenschaften meiner früheren Coaches zu kombinieren. Als Spieler lernt man, was einem Spaß macht, welche Trainingsmethoden funktionieren und dass ohne Fleiß kein Erfolg möglich ist. Meine Hauptaufgabe sehe ich darin, die Grundlagen des Fußballs und taktische Ideen zu vermitteln, ohne dabei den Spaß am Spiel zu vernachlässigen.

 

Du sprichst es an: In 25 Jahren als Spieler hast eine Reihe unterschiedlicher Trainer erlebt. Gab es Trainer, die dich als Fußballer oder Mensch besonders geprägt haben?
Jeder Trainer hat mir auf seine Weise geholfen, weshalb ich über keinen etwas Negatives sagen kann. Besonders prägend war jedoch das Trainergespann Schiller/Buchholz in der Jugendzeit. Sie haben uns mit ihrer Kommunikation und ihrem Engagement viel Freude und Spaß am Fußball vermittelt. Auch Herr Dobberkau im Männerbereich hat mit seinen taktischen Maßnahmen und seiner Fitnessorientierung viele Spieler weiterentwickelt.

 

Zurück zur SG. Wie bewertest du die bisherige Entwicklung der Spielgemeinschaft?
Durchaus positiv. Fünf Siege, fünf Niederlagen und drei Unentschieden zeigen eine ausgeglichene Bilanz. Die Siege waren super und haben Spaß gemacht, die Niederlagen haben uns wertvolle Erkenntnisse gebracht. Woche für Woche haben wir uns weiterentwickelt. Wenn wir aus unseren Fehlern lernen, können wir uns in der Kreisliga im oberen Tabellenfeld etablieren.

 

Wie erklärst du die Leistungsschwankungen zwischen Heim- und Auswärtsspielen?
Unser Ziel ist es, jedes Spiel erfolgreich zu gestalten. Zuhause haben wir bereits gezeigt, was möglich ist. Auswärts hatten wir jedoch starke Gegner und schwierige Aufgaben. Ich bin zuversichtlich, dass wir in der Rückrunde mehr Punkte holen werden.

 

Beim Auswärtssieg gegen Post SV Stendal II (2:1) hast du sehr emotional reagiert. Was war das Besondere an diesem Spiel?
Es war der erste Sieg mit der Spielgemeinschaft und die Belohnung für die harte Arbeit der ersten Wochen. Jeder einzelne Spieler hat sich ins Team integriert, eigene Ansprüche zurückgestellt und im Training Vollgas gegeben. Deshalb habe ich mich so sehr für die Jungs gefreut – sie hatten es verdient.

 

Die Heimspiele der SG finden hauptsächlich in Uetz statt. Fühlst du dich dort wohl?
Mit jedem Spiel wird mir der Uetzer Sportplatz vertrauter, und ich fahre gerne dorthin. Dennoch bin ich innerlich oft zerrissen, weil ich mit der SG in Uetz Punkte holen will, während meine Germania in Tangerhütte spielt. Mein Wunsch ist es, die Spiele so zu organisieren, dass ich beides miterleben kann.

 

Wie sind deine ersten Erfahrungen mit den Uetzer Fans?
Super! Ich wurde sehr gut aufgenommen, hatte immer Ansprechpartner und spürte sofort das Interesse an Gesprächen. Der Uetzer Sportplatz ist ein sehr angenehmer Ort.

 

Welche Ziele hast du für die Rückrunde?
Wir wollen unsere Fitness verbessern und die Grundlagen des Fußballs weiter festigen. Der Spaß soll dabei stets im Vordergrund stehen. Wohin uns der Weg führt, wird sich zeigen.

 

Hast du außerhalb des Sports besondere Erwartungen an deine Spieler?
Ja, mir sind ehrliche und sachliche Kommunikation auf Augenhöhe, gegenseitiger Respekt und Teamgeist sehr wichtig. Emotionen gehören zum Spiel, aber nach dem Abpfiff sollte man sich zusammensetzen und die Situation sachlich auswerten.

 

Zuletzt konnte sich die Mannschaft überraschend für die Endrunde der HKM qualifizieren. Hast du damit gerechnet?


Ganz ehrlich: Nein! In der Vorrunde waren wir als Underdog gegen starke Gegner gefordert. Auch wenn es am Ende nicht zur großen Sensation gereicht hat, war die Leistung der Mannschaft fantastisch. Für mich persönlich war das der bisher größte Erfolg der jungen Spielgemeinschaft.

 

Vielen Dank für das offene Gespräch und die spannenden Einblicke in deine Arbeit mit dem Team. Wir wünschen dir und der Mannschaft weiterhin viel Erfolg!